Und wieder einmal hat es ein NES
Klassiker auf den Game Boy geschafft. Diesmal ist es der mittlerweile
zwölfte Titel der NES-Classikserie für den Game Boy Advance. In diesem
Urgestein an Spiel geht es darum, Graf Dracula zu besiegen der in seinem
Furcht einflösendem Schloß sitzt und nunmehr seit einhundert Jahren
versucht, sich an dem Helden zu rächen. Es erwarten einen tollwütige
Fledermäuse, lebendige Tote, mumifizierte Ritterrüstungen und viele
andere schreckliche Gestalten, die ihren Grafen schützen wollen. Das
alles in schaurig schöner Umgebung mit passender transilvanischer
Kulisse. Das Ganze in sechs atemberaubenden Level die einzeln nochmal in
Ebenen unterteilt sind.
Spielerisch ist das Spiel extrem anspruchsvoll, wenn nicht sogar
teilweise etwas unfair. Das Spielprinzip baut auf „klassischen“
Action-Adventure mit einem Hauch von Jump’n’Run auf. Man versucht den
Helden durch die optisch einfach aufgebauten Level zu manövrieren und
bekämpft die in Scharen auftretenden Monster mit der typischen
Castlevania Waffe: der Peitsche! Leider gestaltet sich dies nicht immer
recht einfach, da viele Monster noch nicht allzu viel von
Kollisionsabfrage gehört haben (ganz zu schweigen von den katastrophalen
Fallen). So kommt es des öfteren vor, dass man den vermeidlich weit
entfernten Gegner zu spät trifft und dann unnötigen Schaden erleidet,
wobei man gerade diese Lebensenergie für die letzten „Bosse“ bräuchte.
Außerdem muss man dann noch aufpassen wo man von einem Monster getroffen
wird. Da es in dem Spiel mehr als eine Möglichkeit gibt abzustürzen und
der Held bei einem Treffer immer nach hinten springt... unnötig zu sagen
das man bei einem Absturz wieder am Anfang des jeweiligen Abschnitts
beginnt! Hat man sich allerdings einmal mit der Steuerung versöhnt kann
man dem „Oldie“ dann doch einiges abgewinnen.
So ist die Anzahl an Waffen doch recht beachtlich: von extrem langer
Peitsche über heiliges Wasser bis hin zu Kruzifix Wurfsternen wird alles
geboten. Die Handhabung ist hier zum Glück auch einfacher, ein kurzer
Tipp mit „B“ und nach „oben“ reichen aus, um einem Ghoul ein Messer zur
Begrüßung entgegen zu werfen.
Auch sind viele Gegenstände von großer Hilfe. So gibt es
unverwundbar-Tränke, Verstärkungsplatten und heilige Anhänger, die schon
mal alle Monster auf dem Bildschirm den Gar ausmachen können.
Die Monster an sich haben hier, auch aufgrund des Alters ihres Spieles
keine KI und tauchen immer an den selben Stellen auf. Was aber hier
keineswegs ein Nachteil für den Spielspaß bedeutet. Denn nur so kommt
man an den teilweise knackschweren Passagen vorbei und kann das Spiel
nach mehreren Anläufen auch schaffen. Lobenswert sind auch die vielen
Geheimnisse. So gilt es bei Castlevania den Highscore in die Höhe zu
treiben und dies geschieht am besten mit gut versteckten
Bonusschatzkisten die es im Laufe des Spieles zu entdecken gilt. Manche
werden zwar nur zufällig entdeckt, aber es lohnt sich trotzdem intensiv
zu suchen.
Grafisch und soundtechnisch sollte man nicht vergessen dass dies mal ein
NES Spiel war. Es ist also für heutigen Game Boy Standart gerade mal
unteres Mittelmaß.
Läßt man sich aber einmal von dem „Ach waren das noch Zeiten Gefühl!“
übermannen, ist es um einen geschehen, denn so schwer es auch sein mag
und so oft man auch in ein und die selbe Grube fallen mag, nach zehn
Minuten ärgern nimmt man den Game Boy doch wieder in die Hand und
versucht die Passage zum dreihundertsten mal zu schaffen. Denn umsonst
ist das Spiel nicht ein Hit geworden und erfahrene und vor allem etwas
gestandenere Spieler werden so ihre Freuden (und Leiden) mit Castlevania
haben. Vor allem die, die an der damals fehlenden Speicherfunktion
gescheitert sind. Denn nun ist es doch endlich möglich, seinen
Spielstand zu speichern. Zwar immer nur zu Beginn einer Ebene aber immer
noch besser als das ganze Spiel jedes mal wieder von vorne zu beginnen.
Gerade bei den noch härteren als harten Endgegnern ist diese Möglichkeit
doch Gold wert. Zwar sind die meisten mit der richtigen Waffe nicht
allzu schwer aber wer testet schon gern jede Waffe wenn man nur eine
Chance hat?
Alles in allem ist es doch immer noch ein sehr guter Klassiker der auch
jetzt noch den ein oder anderen ehrgeizigen Spieler in seinen Bann
ziehen kann. Leider ist der Teil nix für Anfänger da diese keine zehn
Minuten spielen werden, um dann den Game Boy genervt in die Ecke zu
schmeißen. Für alle die es damals noch nicht durchgespielt haben ist es
allerdings eine gute Gelegenheit mal wieder alte Zeiten aufleben zu
lassen und ein weiteres Häkchen auf die Liste „Durchgespielt“ zu machen.
Positiv
-viele Waffen und Objekte
-Spielklassiker
-Speichermöglichkeit
-viele versteckte Schätze
Negativ
-schlecht und ungenaue Steuerung
-extrem schwer bis unfair
-einfache Grafik und Soundeffekte
-schlechte Kollisionsabfrage
Spielspaß: 65%
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