Mal wieder gibt es eine neue
Sims-Version aus dem Hause EA und auch das DS hat natürlich eine
Umsetzung abbekommen. Mit „Die Sims 2 Gestrandet“ liegt dabei ein
neuer Versuch vor, die Vielseitigkeit von "Die Sims" zu erhöhen. Ob
dies wirklich gelungen oder es besser ist, andere Versionen zu
bevorzugen, soll hier geklärt werden.
„Die Sims 2 Gestrandet“ beginnt, wie alle anderen Simsversionen mit
dem Erstellen eines eigenen Sims. Neben der Wahl des Geschlechtes kann
der Sims in Aussehen und Kleidung auf persönliche Vorlieben angepasst
werden. Die Auswahl ist beschränkt und bietet nicht die bekannte
Vielfalt wie in anderen Sims Spielen. Nachdem das Grundlegendste
geregelt ist, fällt dein Sims in eine Containerkiste auf einem Schiff
und geht später mit dieser über Bord. Als nächstes wacht er oder sie
auf einer anfänglich einsamen Insel auf und das Abenteuer kann
beginnen.
Ein Tutorial soll dem Spieler helfen, sich mit der Steuerung und den
grundlegendsten Informationen zu versorgen, um auf der Insel zu
überleben. Dominiert wird das gesamte Spiel durch die Grundbedürfnisse
deines Sims, die du befriedigen musst. Dazu gehört das Stillen des
Hungers, genügend Energie durch ausgiebiges Schlafen und besonnene
Wahl der Nahrung, einen guten Komfort, die regelmäßige Hygiene durch
baden im Meer oder waschen im Süßwassersee, regelmäßige Toilettengänge
im Busch deiner Wahl und zu guter letzt deine Freunde, die in keinen
Sims Spiel fehlen dürfen, solltest du beachten.
Nachdem du deinen ersten Hunger gestillt und dein zentrales Lager mit
einer Feuerstelle und einen primitiven Unterschlupf zum Schlafen
errichtet hast, solltest du die Insel näher erkunden. Am Strand, im
Landesinneren und auf angrenzenden Inseln warten neue kleine
Abenteuer. In der gesamten Inselwelt gibt es vier Freunde die du
nacheinander finden wirst. Neben diesen kann auch mit einen Skelett
gescherzt, geschimpft oder geredet werden. Jeder der noch lebenden
Freunde braucht spezielle Hilfe. Die einzelnen Wünsche deiner neuen
Freunde solltest du erfüllen, um später selbst Hilfe erbitten oder um
mit ihnen handeln zu können. Neben banalen Gegenständen von der Insel,
kannst du später Rezepte erhandeln, die deine Speisekarte um mehr als
nur Käfer, Obst, Gemüse und rohen Fisch unzubereitet zu essen,
unheimlich erweitern. Möglich ist auch der Handel von Samen, um
weitere Früchte-, und Gemüsesorten anzubauen, Schnittmuster für neue
Kleidungsstücke und um Medizin und Tinkturen zu erwerben. Deine neu
gewonnenen Freunde werden aber nur mit dir handeln, wenn du ihnen
verschiedenartige Hilfe anbietest und diese vollständig erfüllst und
mit ihnen interagierst. Die Gespräche sind dabei nach kurzer Zeit sehr
eintönig, da sie sich regelmäßig wiederholen und nur einzelne Bilder
über das jeweilige Gesprächsthema angezeigt werden.
Zum Glück hast du aber noch viel mehr zu tun, als nur deine Freunde
auf der Insel bei Laune zu halten. Dein Sims wird immer wieder durch
entdecken von neuen Gegenständen und Nahrungsmitteln neue Ideen und
Bedürfnisse entwickeln, die du erfüllen musst. Neben Ausbau deiner
Unterkunft bis hin zur Luxusausgabe oder entwickeln von neuen
Werkzeugen, die das Leben auf der Insel erleichtern, werden auch immer
neue Inselteile frei zugänglich für dich.
Dein Überlebenshandbuch
Das Überlebenshandbuch zeigt dir als Spieler, alles das was dein Sims
besitzt und kann. Neben deinen gesammelten Essensvorrat, deiner
Kleidung, verschiedenen Objekten, deiner eigenen Sammlung, der Karte
die dir den Überblick über die Insel ermöglicht, den generierten Ideen
und Entwürfen kannst du hier auch deine Beziehungen zu den anderen
Gestrandeten ansehen. Die Karte ist im weiteren Verlauf des Spieles
sehr nützlich, um mit deinen Sims schnell von einen Ort zum anderen
auf der Insel zu gelangen.
Handwerk
Die verschiedenen Gegenstände und Nahrungsmittel, die dein Sims auf
der Insel findet kann er durch erlernen von einzelnen Handwerken
verändern. Er kann in verschiedenen festgelegten Orten der Insel auf
speziell durch das Spiel bereitgestellten Steinen jeweils ein Handwerk
ausüben. Neben zubereiten von rohen Essen, kann er/sie auf einer
verbesserten Kochstelle gekochtes Essen zubereiten, Werkzeuge
herstellen, erworbenes Samengut aussähen, Kleider herstellen oder an
einer anderen Stelle waschen und färben.
Im Spiel sind neben diesen handwerklichen Möglichkeiten verschiedene
Minigames vorhanden.
1. Feuer anzünden durch bewegen des Touchpens und Anblasen des Feuers.
Bei vorhandenen Publikum um den Spieler sieht diese sehr merkwürdig,
weil der DS richtig angepustet werden muss.
2. Käfer jagen ist da schon etwas unauffälliger zu bewerkstelligen.
Unter großen Steinen, die auf der ganzen Insel verstreut sind, kannst
du Käfer fangen, die nützlich sind für dein Essen, zum Färben der
Kleidung, zum Bemalen von Leinwänden oder zum Angeln. Wenn alle
vorhandenen Käfer unter dem Stein zerdrückt sind mit einen Versuch,
laufen weitere seltene Käfer über den Bildschirm, die dir nützlich
sein können beim Handeln.
3. Speerfischen ist eine weitere Möglichkeit deine Nahrungsauswahl zu
erhöhen. Durch schnelles tippen mit den Touchpen auf die mal mehr oder
weniger schnellen Fische, kannst du diese fangen. Auch hier erscheinen
beim abfischen aller vorgegebenen Fische seltenere Exemplare.
4. Angeln ist erst im Laufe des Spieles möglich, wenn du eine
Angelrute selbst herstellen kannst. Dann kannst du aber auch auf
offener See große Fische durch richtige Wahl des Käferköters angeln.
Im ganzen besteht dein Leben als Sims auf der Insel, in Suche von
Nahrung und Gegenständen und befriedigen deiner Grundbedürfnisse.
Diese ernüchternde Tatsache wird durch das schnelle Beenden des
Spieles nur noch unterstützt. Das entdecken eines versteckten alten
Schiffes durch Sammeln einer zusätzlichen Schatzkarte bietet die
Möglichkeit, die Insel mit den neu gewonnenen Freunden zu verlassen.
Was soll einen dann noch auf der Insel halten, wenn man davon segeln
kann? Eine reelle Tag- und Nachtsimulation macht den Aufenthalt
merklich interessanter und aufwändiger, weil bei Licht oder Dunkelheit
und nur zu bestimmten Zeiten benötigte besondere Fische oder Käfer
anzutreffen sind. Dies ist der Versuch der Entwickler die Komplexität
zu erhöhen und der Spieler wird mehr gefordert als auf den ersten
Blick angenommen. Über die Einfachheit des Spieles gegenüber anderen
Versionen, kann dies aber nicht hinwegtrösten.
Steuerung
Die Steuerung ist in diesen Spiel sehr leicht und einfach. Alle
nötigen Befehle können durch Bedienen des Touchpens erfüllt werden.
Der Touchpen wird vollständig ausgenutzt, die manuelle Steuerung durch
die Tasten ist nicht nötig außer beim Beschleunigen der einzelnen
Abläufe.
Grafik
Die Grafik ist zweidimensional und nicht wie bei komplexeren
Simsspielen dreidimensional. Dies ist aber absolut ausreichend für die
Darstellungen im Spiel. Das Meer, die Flüsse, deine Freunde, die
Fische und Käfer in den Minigames sind animiert. Die sonstige Umwelt
bleibt unbewegt. Das Gefühl in einen Dschungel zu sein, kann aber
nicht vollständig geboten werden. Die Grafik ist aber besser als in
anderen ähnlichen Spielen, wie z.B. Harvest Moon für den Nintendo DS.
So ist in deutlicher Unterschied zwischen Tag und Nacht vorhanden. Die
verschiedenen Tages-, und Nachtzeiten werden durch Anpassung des
Lichtes realer.
Sound
Der Sound ist nicht sehr ausgereift und kann stören bei längeren
spielen. Neben der auf den einzelnen Inselbereichen abgestimmten
Hintergrundmusik, werden typische Dschungelgeräusche, manche besser
manche schlechter, wiedergegeben. Die typischen Gesprächsgeräusche von
Sims sind auch hier anzutreffen. Ein Unterschied der hier auffällt ist
die stimmungsabhängige Tonlage bei der Gesprächsführung.
Fazit: Eine Überlebenssimulation der besonderen Art in
Sims-Manier. Leider in seiner Story sehr einfach gehalten und wirkt
nach längerer Auseinandersetzung mit den Spiel langweilig. Das
Tutorial bietet Anfängern und ungelernten Simsspielern genügend
Möglichkeiten ohne Vorerfahrungen sofort einzusteigen. Die enthaltenen
Minigames sind am Anfang interessant, bieten aber keine interessanten
Variationen. Für erfahrene Simsspieler ist es keine zwingende
Investition, die man unbedingt spielen muss. Für Kinder, wie auch für
Erwachsene ist es uneingeschränkt empfehlbar. Das Spiel ist einfach in
seiner Grafik. Für Zweidimensionalität recht ausgereift aber der Sound
kann nach kurzer Zeit die Gehörgänge strapazieren. Die Anzahl der
Inselbewohner ist sehr übersichtlich und bietet nicht die sozialen
Kontakte, wie in anderen bekannten Simsversion. Ein Spiel für
Zwischendurch, zum Abschalten vom Alltag und mit der Möglichkeit ein
wenig in den Dschungel einer einsamen Insel einzutauchen. ms
Spielspaß: 78%
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